Wertpapiergebundene Lebensversicherungen

Seit dem Jahre 2009 gibt es in Deutschland die sogenannte Abgeltungssteuer. Als eine von vielen Reaktionen darauf, rieten Vermögensverwalter und Versicherungsgesellschaften vermehrt zu sogenannten wertpapiergebundenen Lebensversicherungen. Diese Form der Lebensversicherung kombiniert die üblichen anlagetechnischen Aspekte mit den Renditemöglichkeiten des Wertpapierhandels. Im Gegensatz zu fondsgebundenen Lebensversicherungen ist hier die Investition in alle Formen von Wertpapieren (z. B. Aktien, Aleihen und auch Investmenfonds) möglich.

Vorteilhafterweise werden hier beim Ausschütten von Zinserträgen oder Dividenden oberhalb des Sparerpauschbetrages direkt 25 Prozent Abgeltungssteuer inklusive 5 Prozent Solidaritätszuschlag an das zuständige Finanzamt abgeführt. Es ist dabei unerheblich, wie lange die Wertpapieranlage läuft. Die wertpapiergebundene Lebensversicherung hat somit den Vorteil, dass Gewinne aus der Anlage nicht permanent besteuert werden und somit den Zinseszinseffekt besser ausgenutzt werden kann.

Funktion und Sicherheit der wertpapiergebundenen Lebensversicherung

Eine wertpapiergebundene Lebensversicherung funktioniert derart, dass ein Wertpapierdepot in die Lebensversicherung integriert wird. Dazu kann der Anleger bei einer Depotbank ein Fonds- oder Wertpapierdepot einrichten und parallel dazu bei einer Versicherungsgesellschaft eine Lebensversicherung abschließen. Anschließend wird beides zu einer speziellen Form der Lebensversicherung als Vermögensanlage verknüpft, das Depot wird fortan im Rahmen der Versicherungspolice verwaltet.

Die Sicherheit dieser modernen Geldanlage wird von Experten als hoch eingeschätzt, denn das Wertpapierdepot wird, wie es auch bei Fonds der Fall ist, in Form eines Sondervermögens geführt. Das heißt, das Vermögen ist selbst im Fall einer Insolvenz der Versicherungsgesellschaft vor dem Zugriff der Gläubiger geschützt.

Die wertpapiergebundene Lebensversicherung als renditestarke Geldanlage mit Steuervorteil

Neben der hohen Sicherheit, bietet die wertpapiergebundene Lebensversicherung durch die Einstufung als Sondervermögen einen enormen steuerlichen Vorteil. Denn welche Transaktionen ein Anleger innerhalb seines Depots durchführt, ist aus steuerlicher Sicht unerheblich. Bei dieser Anlageform können selbst Zinsen unmittelbar wieder angelegt werden, ohne dass Steuern anfallen.

Wie auch bei anderen Arten von Lebensversicherungen, so gilt auch bei der wertpapiergebundenen Lebensversicherung die sogenannte 12-Jahresfrist. Hat ein Anleger zum Auszahlungszeitpunkt das sechzigste Lebensjahr überschritten und beträgt die Vertragslaufzeit mindestens 12 Jahre, so sind 50 Prozent des Ertrages steuerfrei (sogenannte „Neuverträge“, siehe § 20 Abs.1 Nr. 6 Satz 4 EStG). Die andere Hälfte ist mit dem individuellen Steuersatz des Anlegers zu versteuern. Die Lebensversicherungsvariante gewann vor allem seit Einführung der Abgeltungssteuer 2009 an Attraktivität, doch schon zwei Jahre vorher übernahmen die Experten von Fondsvermittlung24 das Prinzip dieser Lebensversicherung in ihr Leistungsangebot.

Grundsätzlich kann der Ertragsanteil mithilfe folgender Formel berechnet werden:

  • Ertragsanteil = Depotwert zum Auszahlungszeitpunkt – Summe aller Einzahlungen

Kosten wertpapiergebundener Lebensversicherungen

Wie bei Versicherungen generell üblich wird auch bei wertpapiergebundenen Lebensversicherungen Abschlussgebühren fällig. Diese richten sich in der Regel nach der Höhe der Versicherungssumme und werden meist direkt mit den Versicherungsbeiträgen verrechnet. Beim Prozentsatz der erhobenen Kosten kann es jedoch sehr große Unterschiede geben. Hier sollten Verbraucher gezielt nachfragen, wenn sie sich Angebote verschiedener Versicherer einholen. Seit 2008 wird die Zahlung der Kosten über 5 Jahre verteilt und ist nicht mehr direkt beim Abschluss der Versicherung fällig. Diese Bestimmung erhöht die Chance einen besseren Rückkaufswert zu erzielen, wenn Versicherungsnehmer ihre Lebensversicherung verkaufen wollen.

Die Geldanlage in einer wertpapiergebundenen Lebensversicherung ist denkbar einfach und grundsätzlich für jedermann möglich. Fast alle in Deutschland zugelassenen Wertpapiere können damit gehandelt werden.