Kapitallebensversicherung – Ein beliebtes Vorsorgeprodukt

Kapitallebensversicherung

Kapitallebensversicherung

Die Kapitallebensversicherung ist noch immer eines der beliebtesten Vorsorgeprodukte in Deutschland. Etwa 50 Millionen solcher Verträge gibt es hier zu Lande.

Attraktiv werden kapitalbildende Lebensversicherungen, da sie zwei Leistungen aus einer Hand anbieten. Einerseits ist es die finanzielle Absicherung der Angehörigen des Versicherten, im Fall das dieser unerwartet verstirbt. Andererseits besteht die Möglichkeit mit den eigenen Beiträgen eine größere Summe anzusparen, beispielsweise für das Rentenalter. Hält der Versicherte die in der Regel langen Laufzeiten durch, erhält er in jedem Fall das eingezahlte Kapital, zuzüglich einer Mindestverzinsung und abzüglich der über die Laufzeit angefallenen Gebühren ausbezahlt (Kapitalgarantie).

Nachteile der Kapitallebensversicherung

Allerdings ist die Kombination aus Risikoschutz und Sparplan in der Regel mit beträchtlichen Verwaltungs- und Vertriebsgebühren verbunden, die der Anleger in den ersten Jahren der Vertragslaufzeit von seinen Beiträgen bezahlt.

Nicht zuletzt dadurch sind die Renditechancen im Vergleich zu anderen Altersvorsorge Formen eher mäßig. Zudem wird von den Beiträgen auch der Todesfallschutz (über die gesamte Laufzeit) bezahlt, was wiederum die die Rente im Alter mindert.

Wenn Sie eine Kapitallebensversicherung abschließen, binden Sie sich in der Regel über Jahre, beziehungsweise sogar Jahrzehnte an den Vertrag. Eine vorzeitige Auflösung (Lebensversicherung kündigen) ist aber meist mit hohen finanziellen Einbußen verbunden.

Vorteile der Kapitallebensversicherung

Einer der wichtigsten Nachteile ist zugleich ein Vorteil. Klingt merkwürdig? Nicht unbedingt. Da sich Sparer bei einer Lebensversicherung langfristig binden, sind sie im Regelfall zur Disziplin genötigt. Soll heißen, ein vorzeitiger Zugriff auf das Geld, beispielsweise um kurzfristige Bedürfnisse zu erfüllen, wird erheblich erschwert. Logischerweise steht im Alter nur zur Verfügung, was nicht vorher beispielsweise für ein Auto aufgebraucht wurde.

Zudem ist die Kapitallebensversicherung ein vergleichsweise sicheres Produkt. Aktienfonds mögen grundsätzlich durchaus höhere Renditechancen haben. Die letzten 20 Jahre zeigen aber deutlich, dass es auch an der Börse nicht nur in eine Richtung geht. Die Verzinsung bei der Lebensversicherung ist hingegen sicher, genauso wie die Beiträge abzüglich der Kosten.

Besteuerung der Lebensversicherung wieder attraktiv

Kapitallebensversicherung und private Rentenversicherung verloren nach dem 31.12.2004 ihre einstmalige steuerliche Attraktivität zunächst. Verträge die ab 2005 abgeschlossen wurden, müssen grundsätzlich versteuert werden (Besteuerung der Ertragsanteile).

Im Zuge der 2009 abgeführten Abgeltungssteuer gewann die Kapitallebensversicherung aber einen guten Teil ihrer steuerlichen Attraktivität zurück. Wird der Vertrag über wenigstens 12 Jahre gehalten und erst im Alter von 60 Jahren ausgezahlt, wird nur die Hälfte der Ertragsanteile versteuert. Praktisch die Rendite, oder anders formuliert: Die Auszahlung abzüglich aller eingezahlten Beiträge und davon nur die Hälfte, zum persönlichen Steuersatz.

Tipps und Tricks zur Kapitallebensversicherung

Makler und Vertreter werben meist mit attraktiven Summen und kaschieren im Gespräch vorsichtig den damit meist verbundenen Vermerk, dass es sich nur um ein mögliches Ergebnis handelt. Relevant sind bei der Kapitallebensversicherung ausschließlich die garantierten Leistungen.

Wenn Sie verschiedene Angebot bezüglich der Kosten vergleichen wollen, können Sie eben diese Garantiesummen dafür nutzen. Geben Sie einfach gleiche Laufzeit, gleichen Leistungsumfang (gilt bei zusätzlichen Vereinbarungen wie BU-Schutz) und gleiche Sparrate ohne Dynamik an. Die Versicherung mit der höheren garantierten Ablaufleistung ist die günstigere.

Das Problem ist allerdings, dass günstig nicht unbedingt besser heißt. Kunden können über die Garantieverzinsung hinaus profitieren, in Form der Überschüsse. Deren Höhe hängt vom realen wirtschaftlichen Erfolg des Versicherungsunternehmens, aber nicht von ehrgeizigen Zahlen im Verkaufsprospekt.